Wie entstand die Fasnet ? Wo kommt sie her ?


Hier versuchen wir ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.

   

Über die Entstehung und den Brauch der alemanischenen Fasnet gibt es viele Berichte. Die regional unterschiedlichen Bräuche und die Vielzahl an Narrenzünften machen die 5. Jahreszeit so Bunt und Interessant.


Um den Sinn der Fastnacht wird viel herumgerätselt. Der Narr ging unbedingt aus Menschenfurcht vor den Naturgewalten hervor. Es war stets ein wildes Spiel gegen den Tod, ein Zauber gegen böse Vernichtungsgeister, indem man ihre schrecklichen Gestalten nachzuahmen suchte, um sie dadurch zu verscheuchen aus dem Tag, der dem Winter entwächst. Auch das Auftreten von Gestorbenen, von schwärmenden Seelen im Verein mit dem wilden Heer spielt bei den Maskereien als dunkler Umtrieb eine Rolle.


Fast allgemein wird der "schmutzige" Donnerstag als eigentlicher Auftakt des Fastnachtstreiben gefeiert. Zum Küchle backen darf an diesem Tag der Schmalzhafen nicht leer werden, sonst bleibt er das ganze Jahr über leer.


Der Narr hat Freude am Spiel, er lässt sich von der Stimmung tragen; der Narr urteilt gerne nach dem Gefühl, daher auch die verblüffenden Wahrheiten aus des Narren Mund. Der Narr ist vielleicht noch der einzige Typ Mensch in unserer nüchternen Zeit, der sich seiner inneren Regungen nicht schämt und der imstande ist, der Welt und dem Leben noch positive Seiten abzugewinnen. Für einen richtigen Narren - also einen weisen Mann - hört die Fasnet eigentlich nie auf und sie muss deshalb auch nie anfangen. Sie ist ihm immer gegenwärtig, und wenn sie nicht wirklich ist, so ist sie doch stets vorstellbar. Wirklichkeit und Vorstellung ergänzen sich so, wie sich Wahrheit und Narrheit im Wesen des Narren verhalten. Narr zu sein ist eine innere Anlage, Narr kann man daher auch nicht werden, als Narr muss man geboren sein.


s` goht dagege

 

Das Ende der Fasnacht am Dienstagabend oder am Aschermittwoch ist dem Narren nur ein kurzer Anlass zu äußerer Zeitbestimmung und innerer Vorausschau. Diese Zeitbestimmung misst das Leben nach erlebten schmutzigen Donnerstagen oder nach durchlittenen Aschermittwochen, und die Vorausschau richtet sich nach dem tröstlichen , s goht dagege auf die nächste Fasnacht. Vom Aschermittwoch ab goht`s wieder dagege, geht es der neuen, der kommenden Fasnacht entgegen. Mit dieser beruhigenden Versicherung ,s goht dagege übersteht der Narr die stille Zeit, mit diesem kleinen Satz s goht dagege vertreibt er sich Frühling und Sommer, und auch in den länger werdenden Nächten des Herbstes und des Winters hilft ihm die frohe Zuversicht ,s goht dagege. Diese drei Wörtlein verzaubern ihn und geben ihm die Kraft auszuharren, bis dann endlich am Dreikönigstag die Mittagsglocken die neue Fasnet einläuten.